Am vergangenen Montag führte der GABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nauheim eine großangelegte Gefahrgutübung am Parkplatz Ost des Bahnhofs in Bad Nauheim durch.
Das angenommene Szenario: Ein undichter Kesselwaggon der Bahn, aus dem ein Gefahrstoff austrat. Die zuerst eintreffenden Kräfte erkundeten die Lage mit einem Atemschutztrupp, retteten eine Person aus dem Gefahrenbereich und identifizierten die Gefahrstoffnummer am Waggon. Über den Einsatzleitwagen konnte daraufhin festgestellt werden, dass es sich um Ameisensäure handelte – ein Stoff, der bei Hautkontakt, Einatmen oder Verschlucken schwere Verätzungen und Reizungen verursachen kann.
Währenddessen rüsteten sich zwei Trupps mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus. Parallel wurde eine Dekontaminationsstrecke aufgebaut und über den Abrollbehälter Gefahrgut das benötigte Material bereitgestellt. Der erste CSA-Trupp begab sich mit dem Material zum Kesselwaggon, stellte Auffangbecken unter die Leckagen und begann, den austretenden Stoff aufzufangen. Anschließend wurde versucht, die Leckage zu schließen. Dabei kam ein weiterer CSA-Trupp unterstützend hinzu. Nachdem die undichte Stelle erfolgreich abgedichtet war und kein Gefahrstoff mehr austrat, begaben sich die CSA-Trupps zur Dekontaminationsstrecke, wo sie fachgerecht dekontaminiert wurden. Damit war die Einsatzübung beendet. Nach einer gemeinsamen Nachbesprechung wurden alle Gerätschaften zurück gebaut und die Kräfte traten den Rückweg zur Wache an.
Insgesamt nahmen rund 40 Feuerwehrangehörige mit sieben Fahrzeugen an der Übung teil. Sie zeigte erneut, wie wichtig regelmäßige Übungen im Bereich Gefahrgut- und ABC-Lagen sind. ABC steht hierbei für Atomare, Biologische und Chemische Gefahren. Die Teilnehmer konnten ihr Wissen vertiefen, Abläufe trainieren und weitere wertvolle Routine für den Ernstfall gewinnen. Ein besonderer Dank gilt den Eisenbahnfreunden Wetterau, die für die Übung den Kesselwaggon zur Verfügung stellten und damit einen wichtigen Beitrag zu einem realistischen Ablauf leisteten.
