In der vergangenen Woche konnten ein von der Feuerwehr Bad Nauheim außer Dienst gestelltes Löschfahrzeug sowie Material wie Schläuche und Brandschutzkleidung an Feuerwehren in der Ukraine gespendet werden. Gemeinsam mit der Feuerwehr Frankfurt am Main wurde am vergangenen Freitag der Transport in das 1000 Kilometer entfernte Krakau in Polen durchgeführt, von wo aus die Spenden weiter in die Ukraine verteilt werden sollen.
Stadtbrandinspektor Wolfgang Löffler ist sehr stolz auf die kurzfristige und unbürokratisch abgelaufene Aktion. Innerhalb von nur 3 Tagen konnten alle nötigen Genehmigungen eingeholt, das zu spendende Material gesichtet und geprüft sowie freiwillige Fahrer für die Überführung nach Polen gefunden werden. Bürgermeister und Brandschutzdezernent Klaus Kreß begrüßt die Initiative der Feuerwehr und genehmigte die Aktion spontan: „Ich danke allen Beteiligten für diesen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine und der dort lebenden Menschen.“. Auch der Wetteraukreis sorgte mit einer zügig ausgestellten Ausnahmegenehmigung für einen reibungslosen Ablauf. Ebenfalls erwähnenswert: Der KFZ Schilderdienst EHA Autoschilder GmbH trug seinen Teil bei und fertigte die Überführungskennzeichen kostenlos an.
Nachdem sich die Beteiligten am Katastrophenschutzlager in Frankfurt getroffen und organisiert hatten, setzte sich der Zug bestehend aus einem Sattelzug und einem Begleitfahrzeug der Berufsfeuerwehr Frankfurt sowie unserem ehemaligen Löschfahrzeug um 21:40 Uhr in Bewegung. Die achtköpfige Mannschaft erreichte um 04:33 Uhr am Samstagmorgen die Grenze zu Polen und nach etwa 14 Stunden Fahrtzeit traf man um 11 Uhr in Krakau ein. Die Feuerwache 5 der Berufsfeuerwehr Krakau dient als Zwischenlager für Hilfsgüter und Spenden in die Ukraine, dort wurde auch das Material aus Deutschland aus- und für den Weitertransport umgeladen.
Zwei ukrainische Feuerwehrkameraden nahmen das Löschfahrzeug freudig und endlos dankbar entgegen und bekamen von unseren Mitgliedern David und Paul eine gründliche Einweisung in die Funktionsweise und Technik. Anschließend wurde weiteres Material wie Schläuche, Brandschutzkleidung, Strahlrohre, Lüfter, Tragen und vieles mehr in den Geräte- und Mannschaftsräumen untergebracht, jeder Zentimeter Platz wurde ausgenutzt. Nach Aussagen der Kameraden vor Ort wird das Löschfahrzeug nochmals weitere 1200 Kilometer in die Nähe von Odessa gebracht, wo es dann zum Einsatz kommen soll.
Nach Abschluss der Übergabe und einem gemeinsamen Essen stiegen die beiden Bad Nauheimer Kameraden in den Flieger zurück nach Frankfurt und waren gegen 21 Uhr und nach knapp 24 Stunden wieder zu Hause. Auch hier gilt der Dank an die Stadt Bad Nauheim, die die Kosten für den Rückflug übernahm. Im Namen der Feuerwehr Bad Nauheim bedankt sich Stadtbrandinspektor Wolfgang Löffler bei allen Beteiligten für die kurzfristige und so erfolgreiche Durchführung dieser außergewöhnlichen Aktion und Spende!