Großeinsatz bei Dachstuhlbrand

Wie sich ein kleines gemeldetes Feuer zu einem Großeinsatz entwickeln konnte, musste die Feuerwehr der Stadt Bad Nauheim in der Nacht von Freitag auf Samstag erleben. Um kurz vor 2:00 Uhr in der Nacht zum Samstag wurde die Abteilung Kernstadt zu einem Feuer in die Straße „Am Taubenbaum“ alarmiert, der aufgrund der Informationen bei der Entgegennahme des Notrufes als Kleinbrand eingestuft wurde. Aufgrund dessen wurde auch nur ein kleiner Teil der Einsatzkräfte zur Feuerwache in der Schwalheimer Straße gerufen.

Der auf der Anfahrt zum Stützpunkt befindliche Stadtbrandinspektor Wolfgang Löffler kam an der Einsatzstelle vorbei und konnte eine erste qualifizierte Lagemeldung abgeben und veranlasste daraufhin eine umfangreiche Alarmierung von weiteren Einsatzkräften. Es zeigte sich nämlich bei der ersten Lageerkundung, dass eine Lagerhalle für Maschinen sowie der Dachstuhl eines daran angrenzenden Bürotraktes brannte. Letztendlich wurde für alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nauheim Alarm ausgelöst.

Unter der Einsatzleitung von Wolfgang Löffler wurde durch die eintreffenden Einsatzkräfte ein umfassender Löschangriff mit mehreren Rohren im Innen- und Außenbereich sowie über die Drehleiter vorgenommen, der im Bereich der Lagerhalle recht schnell seine Wirkung zeigte, obwohl die Einsatzbedingungen gerade innerhalb des Gebäudes nicht optimal waren. Deutlich schwieriger war die Brandbekämpfung am Dach des Bürotraktes. Durch die vorhandene Art der Dacheindeckung war es dort nur sehr schwer möglich, an das Feuer heranzukommen. Ein massiver, kräftezehrender Versuch eines Innenangriffes führte nicht zum gewünschten Erfolg. Aus diesem Grund wurde das vorhandene Metalldach von oben großflächig mit Trennschleifer und Rettungssäge geöffnet, um an die Brandnester heranzukommen. Da sich bald herausstellte, dass sich die Brandbekämpfung im Dachbereich sowie die anstehenden Nachlöscharbeiten noch länger hinziehen würden, wurden am frühen Morgen weitere Atemschutzgeräteträger von der Freiwilligen Feuerwehr Friedberg-Dorheim zur Unterstützung angefordert, um ausreichend frische Einsatzkräfte für den extrem anstrengenden Einsatz unter Atemschutz zur Verfügung zu haben.

Die letzten der insgesamt 60 Bad Nauheimer und 7 Friedberger Einsatzkräfte verließen nach etwa 9 Stunden die Einsatzstelle in Richtung Stützpunkt Schwalheimer Straße. Nach weiteren zwei Stunden für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, sprich Reinigen der verwendeten Geräte und Aufrüsten der Einsatzfahrzeuge sowie der notwendigen Reinigung der gesamten Einsatzbekleidung, endete der Einsatz nach über 12 Stunden gegen 13:00 Uhr. (WB)