… so oder so ähnlich könnte die Schlagzeile lauten, wäre die Übung der 20 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Steinfurth und Rödgen am vergangenen Dienstag ein Ernstfall gewesen.
Wenn Kinder ihren Kindergeburtstag feiern, soll das natürlich ein unvergesslich schönes Event werden. Bei den Eltern liegen da auch schon mal im Vorfeld die Nerven blank, um ihren Kindern etwas Besonderes zu bieten. Was gibt es also Schöneres, als den Kindergeburtstag auf einem Bauernhof in einer Scheune zu feiern? Doch was, wenn plötzlich die Scheune brennt? Überall Feuer und Rauch ist und sechs Kinder vermisst werden?
Ein Horror für die Eltern und Kinder gleichermaßen und eine echte Herausforderung für die eintreffende Feuerwehr. Zum Glück war es in diesem Fall nur ein Übungsszenario.
Um 19:23 Uhr wurden die beiden Feuerwehren der Bad Nauheimer Stadtteile Steinfurth und Rödgen über die digitalen Pager, die jede/r Feuerwehrangehörige/r immer bei sich trägt, alarmiert. Schnell fanden sie sich im Gerätehaus ein, um sich umzuziehen und an die Einsatzstelle auszurücken. Das Hofgut „Löwenthal“ in Wisselsheim war das Ziel.
Beim Eintreffen der Feuerwehr Rödgen war die Lage zunächst unübersichtlich. Zwei Bereiche der Scheune waren stark verraucht, fünf der sechs Kinder befanden sich im verrauchten Bereich und mussten schnellstmöglich gefunden und gerettet werden. Schnell wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und der erste Trupp konnte mit Atemschutzgeräten ins Gebäude vordringen. Beim Eintreffen der Feuerwehr Steinfurth konnten diese die Brandbekämpfung von außen auf die Scheune starten und ein weiterer Trupp konnte ebenfalls mit Atemschutzgeräten die Kinder im Gebäude suchen.
Schnell konnten die Kinder gefunden und ins Freie gebracht werden. Insgesamt waren sechs Feuerwehrangehörige mit Atemschutzgeräten im Einsatz.
Im Ernstfall werden bei einem solchen Szenario alle Ortsteile und auch die Kernstadt alarmiert. Allerdings treffen diese aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht zeitgleich ein. Steinfurth und Rödgen sind vermutlich die, die sich zuerst bei Einsatzstellen in Wisselsheim einfinden und die ersten Rettungsmaßnahmen einleiten. Daher ist es absolut notwendig, sich regelmäßig zu gemeinsamen Übungen zu treffen. Jede Feuerwehr hat das Ziel, sich stetig zu verbessern, was nur mit einem kritischen Blick auf die eigenen Leistungen funktioniert. Hierfüreignen sich solche Übungen immer hervorragend. Drei Übungsbeobachter hatten den Ablauf der Übung genauestens im Blick und gaben ihre Anregungen in einer Nachbesprechung weiter. Die angesprochenen und erkannten Verbesserungspotenziale können nun systematisch geübt und somit verbessert werden.
Erst nachdem die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wiederhergestellt war, klang der Abend bei einem kleinen Snack im Gerätehaus Steinfurth aus.
In diesem Zuge möchten wir uns noch einmal herzlich bei Hrn. Bensberg für die Bereitstellung seiner Scheune bedanken.